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8. Dezember 2018


5 Jahre voller Wehmut, aber auch Stolz und neue Zufriedenheit. Auch jetzt gibt es noch Momente, in denen ich traurig und zornig bin, weil Du mich "alleine" gelassen hast. Und dennoch weiß, dass Du es nicht getan hast. Du hast nie aufgegeben, auch wenn ich nicht mehr weiter konnte, nicht mehr wollte.

Ohne Dich wäre ich nicht dort, wo ich bin, könnte nicht täglich lernen und neue Kräfte entdecken. Ohne Dich hätte ich nicht diese beiden tollen Jungs, die mir täglich zeigen, was wichtig ist im Leben.
Und auch wenn ich weiß, dass ich noch lange nicht zu Ende gelernt habe - es ist gut so, wie es ist. Danke für alles!






Schicksalsschläge werden nie zum Alltag,
auch wenn sie schon zwei Jahre lang her sind


Aber Jürgen und ich haben in diesen zwei Jahren auch viel gelernt und Schönes erlebt.
Wir leben auch von dem, was uns besondere Menschen in besonderen Stunden geschenkt haben. Und wir haben viele besondere Menschen um uns. Viele, die uns in dieser Zeit gezeigt haben, was Freundschaft wirklich bedeutet, egal wie lange man sich nicht mehr gesehen hat. Neue Freunde, die durch Zufall in unser Leben getreten und gottseidank geblieben sind, auch in unseren Herzen. Und wieder andere, die einem einfach in normalen Alltagssituationen zeigen: du bist nicht allein.

Deshalb sagen wir Danke. Wir danken euch allen, dass ihr uns begleitet habt in diesen 2 Jahren. Dass ihr uns Kraft gegeben habt, damit wir weiter nach vorne schauen und auch weiter diesen eingeschlagenen Weg gehen. Dank euch haben wir gelernt, etwas unbeschwerter das Leben so zu nehmen wie es kommt.

Wir waren mitten im Leben und wir werden es auch wieder sein. Wir beide wissen nämlich jetzt, was Leben bedeutet: Liebe und Zusammenhalt ...


Videos vom "Jürgy go on Fest" am 4. Dezember 2015





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Was wirklich zählt ...


Am 8. Dezember 2013 hat meine Welt, die Welt, die ich bis dahin als meine kleine glückliche Welt kannte und vielleicht doch nicht ausreichend geschätzt habe, aufgehört sich zu drehen.

Ist einfach stehen geblieben. Ich bin stehen geblieben, wie eingefroren, und sehe nach draußen, wo die anderen einfach weitermachen. Sich mit Nebensächlichkeiten beschäftigen, sich abmühen im Hamsterrad des Alltags, sich aufregen über den Partner, den Chef, die politische Lage, über die Toilettenspülung, über Nichtigkeiten. Der Unsinn, den wir uns gegenseitig antun und die wir so tun, als wären wir unendlich. Können ja in 20 Jahren noch damit beginnen, zu erkennen was wirklich wichtig ist. Oder endlich das tun und sagen, was wir immer tun oder sagen wollten.

Und dann ist es plötzlich da, dieses Loch, und es tut weh.
Dieses Loch, wenn man nicht mehr darauf vertrauen kann, ewiglich mit dem Menschen zusammen zu sein, der einen hält, wenn man traurig ist, der einen so nimmt, wie man ist, mit allen Fehlern und Unsinnigkeiten. Es sind die Kleinigkeiten, die einem am meisten fehlen. Kein geliebter Partner, der abends nach Hause kommt und sich erkundigt, wie Dein Tag war. Der seinen Hobbys nachgeht und sich freut, wenn man ihn zum gemeinsamen Abendessen holt. Jemand, der dir die Füße im Bett wärmt, wenn sie wieder mal Eiszapfen sind. Kein starker Felsen für die eigenen kraftlosen Momente.
Was macht man da außer einfach ein- und ausatmen und langsam weitermachen, damit man nicht unter die Räder kommt. Jeden Tag hoffen und weiterkämpfen. Und auf die Frage, wie geht es Dir, bleiben zwei Möglichkeiten: entweder man schützt sich und auch den Fragenden mit der Antwort „es geht schon“ - oder man ist einfach ehrlich: Mein Leben ist kompliziert!
Beide Antworten zeigen nicht, wie es wirklich in mir aussieht: leer und unendlich traurig.

Manchmal wünscht man sich da eine Rücklauftaste, alles Schlechte ungeschehen machen. Fehler ganz einfach löschen. Die Zeit ein Stück zurückdrehen und glückliche Momente noch einmal erleben dürfen - eine Minute, eine Stunde oder einen Tag.

Diese Phasen der Verzweiflung, der Trauer, der Wut, des nicht wahrhaben können, des weglaufen wollens - ich kenne sie alle. Und ich habe sie noch lange nicht hinter mir gelassen. Nach fast zwei Jahren schaffe ich es noch immer nicht, Jürgens Hobbyraum im Keller ohne Erinnerungen an früher zu betreten. Bei jeder Autofahrt daran zu denken, wie es war zu viert einen Ausflug zu machen. Oder aufzuwachen und alles als Albtraum hinter mir lassen zu wollen.
Auch ich ertappe mich nach fast zwei Jahren wieder dabei, im Hamsterrad zu treten - in einem anderen, vielleicht wichtigeren, auch ich habe den Ausweg noch nicht gefunden.
Aber es gibt sie auch: die Freude über Kleinigkeiten. Die Zufriedenheit mit manchen für andere unsinnige Dinge. Die einfachen Momente, in denen einem das Herz übergeht vor Liebe. Denn Jürgen ist da, bei mir, bei uns. Und jeden Tag kommt er ein Stückchen mehr zurück.

Ich übe - täglich. Das Loslassen. Das sich nicht mehr mit Energieräubern und unnötigen Dingen befassen. Das Zeit nehmen. Und auch mich wieder zu spüren. Und das Leben so genießen wie es ist.

Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Bullshit - es ist nicht so einfach. Es ist jeden Tag ein Stückchen weiterkommen. Jeden Tag hoffen, dass der nächste ein besserer wird. Das gehen mit der Zeit und das Wachsen mit ihr.
Wir leben in einer zeit, in der niemand zeit hat. Aber nicht die Zeit ist es, die uns zwischen den Fingern zerrinnt, sondern das, was wir alles NICHT machen, in dieser Zeit.... Und so habe ich in diesen zwei Jahren etwas wichtiges für mich gelernt:

Man muss solche Lebensmomente nicht akzeptieren und sich mit ihnen abfinden. Man muss sie auch nicht bekämpfen. Aber man kann ihnen immer mit Optimismus und Lebensfreude begegnen. Und man kann und darf auch Traurigkeit zeigen, denn sie macht einen nicht schwach und verwundbar, sondern menschlich und stark. Und so ist unser gemeinsames Motto: Vertrauen haben in das was wird. Und für jedes Gefühl die richtige Zeit sein lassen.

Und noch eins sehe ich jetzt: Die Liebe ist dann erfolgreich, wenn du die Hand deines Partners auch dann noch halten willst und kannst, wenn sie alle anderen bereits losgelassen hätten – sogar du selbst. Aber du bleibst, weil du spürst, dass die Liebe dich hält, weil du dich voll und ganz dem hingibst, was du einmal geschworen hast: In guten und in schlechten Zeiten.
Liebe bedeutet, dich täglich selbst zu überwinden und an deiner Partnerschaft zu arbeiten, ohne sich ständig zu fragen, ob der Partner ebenso hart arbeitet wie du – Liebe ist keine Win-Win-Situation, sie ist kein Tauschhandel und kein Geschäft, bei dem am Ende einer profitieren muss.

Gerade dafür möchte mir also öfter Zeit nehmen:
für die Liebe – denn sie ist das Geheimnis des Lebens!
zum Spielen – das ist die Freude im Leben! Nicht alles ist immer müssen, sondern ich darf und kann auch.
zum Träumen – denn das ist unsere Hoffnung! dieses Fünkchen, Dieses Danach streben und fest daran glauben, dass es wieder schön wird.
Zeit zum Lachen – dies ist die Würze des Lebens!, und
auch zum Arbeiten – denn das ist der Preis unseres Erfolgs!

Ich wünsche uns allen daher bewusst Zeit für unser Tun und unser Denken,
nicht nur für uns selbst, sondern auch für all jene, die wir um uns haben.
Ich wünsche uns Zeit, mal einfach zufrieden zu sein, mal staunend wieder durchs Leben zu gehen anstatt dauernd auf das Handy oder die Uhr zu starren.

Ich wünsche uns Zeit, um zu wachsen, jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Und ich wünsche euch die Zeit zu erkennen, wer für immer tief in eurem Herzen bleiben wird und mit wem ihr bis zum Ende eure Zeit teilen möchtet - so wie ich. Ich habe diesen Menschen gefunden und ich irgendwann kommt er wieder ganz zu mir zurück.

In Liebe
Claudia






Je mehr Menschen man in sein Leben lässt,
desto größer wird es


Unsere Herzen sind übergroß und übervoll - soviel habt ihr uns in diesem Jahr geschenkt, auf die Beine gestellt, mit Tatkraft und Herzenswärme für uns organisiert und umgesetzt
.

Nun sind wir schon fast ein Jahr mit dem neuen Leben konfrontiert und noch immer ist es nicht Alltag, neue Sicherheit oder gar "Normalität". Vor allem, weil so manches Hilfsmittel nicht das hält, was es verspricht oder auch was man sich als Laie davon versprochen hat:

• So können wir derzeit den Treppenlift nicht nutzen, da die Treppe zuwenig Platz bietet um mit Jürgens spastisch-verkrampften Beinen hinauf in sein Zimmer zu kommen.
Wohnzimmer wird zu Schlafzimmer, das obere umgebaute Badezimmer ist verwaist, im Erdgeschoss muss das Badezimmer nun ebenfalls umgebaut werden.

• Der derzeitige von der Krankenkasse bewilligte Rollstuhl ist unhandlich und stempelt Jürgen zu dem ab, zu dem wir ihn nie machen wollten: behindert, ausgegrenzt, nicht mobil.

So gibt es noch viel zu tun und zu organisieren. Aber wir haben soviel gelernt und gekämpft in diesem Jahr, da kommt es auf diesen Endspurt auch nicht mehr an. Und das wichtigste ist doch: Jürgen fühlt sich zuhause wohl und macht kleine, feine Fortschritte.
Die beste Motivation für uns alle, weiterzumachen ...

Claudia, Jürgen, Felix & Mario








Wir alle leben von dem, was uns besondere Menschen in besonderen Stunden unseres Lebens geben


Der 21. Oktober wird wohl unser schönster Tag in diesem Jahr - der Tag, an dem Jürgen nach Hause kommt und wir wieder zu viert vereint sind. Der Tag, an dem ein neuer Lebensabschnitt für uns alle beginnt - sicher kein leichter Lebensabschnitt, denn die Anstrengungen und das Daumendrücken gehen weiter. Aber auch die Hoffnung.

Hoffnung, die ihr alle uns mitgegeben habt. Durch eure Kraft, eure Worte und vor allem eure Unterstützung. Ihr habt es möglich gemacht, dass wir die ersten Schritte für Jürgens neues Leben zuhause organisieren konnten:

- ein Treppenlift, um vom Erdgeschoss ins Obergeschoss und damit ins Badezimmer und in sein Zimmer zu gelangen
- barrierefreie Dusche
- Patientenlifter für den Transport von Bett zu Rollstuhl oder Badewanne

Jetzt geht es noch an Elektrorollstuhl, Rampe am Hauseingang, Stehbrett sowie ein Auto, damit wir auch zu viert unterwegs sein können.


DANKE!

Juergen Juergen Juergen

Man kann sein Schicksal weder voraussehen noch ihm entgehen - doch man kann es annehmen und bezwingen


Als Jürgen am 08. Dezember 2013 eine Gehirnblutung erlitt und danach drei Wochen im Koma lag, gab es viel zu bezwingen und doch so wenig Kraft, es anzunehmen.
Zuviele Gedanken und Gefühle, Ängste und Fragen: Warum wir? Wie soll es jetzt weitergehen? Wie sollen wir ohne ihn weiter leben?

Doch Jürgen kämpfte sich ins Bewusstsein und ins Leben zurück. Er ist hochmotiviert bei der Therapie, kommuniziert mit Kopf, Augen und Händen, arbeitet hart und lacht viel.
Er ist bei vollem Bewusstsein, versteht - soweit wir erkennen können - alles und macht kleine, feine Fortschritte.


Juergen Juergen Juergen Juergen Juergen


Das gibt uns zuhause Kraft - Kraft, das Schicksal anzunehmen. Bezwingen können wir es nicht alleine - viele Dinge sind zu organisieren und zu beschaffen, damit Jürgen zu uns nach Hause kommen und dort soweit wie möglich selbstständig und wertvoll LEBEN kann.

Wir sagen DANKE von Herzen all jenen, die uns bereits so toll mit Rat und Tat und ihren Spenden unterstützt haben. Wichtige Spenden, die uns folgende Heilmittel ermöglichen sollen:


TreppenliftRollstuhlBadezimmerHebelift
Rampe und Treppenlift - Rollstuhl - Barrierefreies Bad - Patientenlift - weiters Pflege und Therapien zuhause, die ihn weiter unterstützen sollen


Wir bleiben dran - an der Hoffnung, am Kämpfen, am Bezwingen des Schicksals - bitte bleibt auch dran mit eurer Unterstützung.
Spendenkonto: Jürgen Schöller - IBAN AT62 1420 0200 1189 5000 - BIC EASYATW1

DANKE weiterhin für eure Liebe, Freundschaft und Hilfe!

Claudia, Jürgen, Felix & Mario






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